52 internationale Künstler & Künstlerinnen in einem leergezogenem Asylbewerberheim, vormals die Astrid Lindgren Schule, Dorsten.
1999 - der erste temporäre artpark „Kunst Kompakt“ Dorsten
Der artpark Gedanke bildete sich in den frühen neunziger Jahre als Bernd Caspar Dietrich sein erstes Atelier in einer alten Druckerei in Düsseldorf-Oberbilk bezog. Nun, als Herr über 1.500 Quadratmeter, konnte er auf der Insel der Glückseligkeit seiner Phantasie freien Lauf lassen. Sie blieb auch nicht lange unentdeckt und es siedelten sich weitere Künstler:innen und Kreative aus dem Umfeld der Kunstakademie in dem Areal an. Es kam wie es kommen musste, anstatt zu werkeln wurde nur noch gefeiert und diskutiert man könnte doch, man müsste doch und das war nicht sein Ding. Er entschloss sich Düsseldorf zu verlassen und auf´ s Land nach Dorsten-Wulfen zu ziehen.
Im Winter 1998/99 bot sich die Gelegenheit ein Kunst-Festival auf dem Marktplatz von Dorsten/NRW zu organisieren, zeitgleich plante eine andere Gruppe dort eine Hilfsaktion für einen krebskranken Jungen. Auf Umwegen – über einen Bürgermeister Wahlkampf – kamen beide Gruppen zusammen und die Projekte konkretisierten sich. Im Juni 1999 war es dann soweit: die Markus-Aktion feierte einen großen Erfolg für den kranken Jungen, das Bildhauer Festival auf dem Marktplatz hingegen wurde von der Stadt vereitelt. Die Tickets waren gekauft die Künstler:innen eingeladen, was dann fehlte war ein Gelände. Ein Dorstener Unternehmer bot eine alte Schule als Aktionsort an und brachte den Kunstschmied Norbert Then mit. Bernd C. Dietrich wandte sich mit der Bitte um Hilfe an Hella Sinnhuber und ihr Team. Die Medienfrau entpuppte sich als Kunst- und Kulturexpertin mit einem Hang zum Gesamtkunstwerk und die artpark Idee machte sich auf den Weg.
Das erste temporäre Festival lockte 52 Künstler:innen aus Europa und Nordamerika an. Thema: Wissen-Macht-Demokratie. Sieben Tage besetzte die Gruppe unterschiedliche Kojen in einer alten leer gezogene Schule, die kurz zuvor von Flüchtlingen aus Ex-Jugoslawien bewohnt wurde.
„Kunst Du das verstehen!?“ titelte die BILD Zeitung 1999 die kulturelle Melange aus Monumental-Kunst, Tape-Art, Bildhauerei, Action-Painting und Action-Skulpturing, Malerei, Fotografie bis hin zu darstellender Kunst und hochkulturellen Musik Darbietungen. Das, wie wir es nannten, Virtuell-Visuell Kunst-Kompakt Festival in der Astrid-Lindgren-Schule war ein spannungsvolles Happening und wurde 1999 zum Initial unserer artpark Idee.